Im Gespräch mit Gerhard Hirsch
Bei einem Besuch im Conference Center Laxenburg traf Christina Neumeister-Böck, Veranstaltungsorganisatorin und Fan der beiden Locations, auf Herrn Hirsch von der Firma Trabitsch GmbH - ein Cateringpartner von den Event-Residenzen Niederösterreich, welcher für kulinarische Highlights in den Event Residenzen sorgt. Hier das komplette Interview, wir wünschen viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
Christina Neumeister Böck: Ich freue mich total, denn ich sitze hier zusammen mit Gerhard Hirsch von der Firma Trabitsch, Trabitsch Catering und Trabitsch Restaurant. Wenn ich richtig liege, Gerhard, bist du ja schon länger in der Firma und kannst mir vielleicht ein bisschen was erzählen. Trabitsch kennt man ja, daher möchte man gerne mehr erfahren.
Gerhard Hirsch: Sehr gerne. Also, zu mir als Person: Ich bin seit knapp 30 Jahren in der Firma. Trabitsch Catering gibt es aber schon länger. Die Firma wurde schon Anfang der 50er Jahre, also so 51 oder 52, von Herrn Karl Trabitsch gegründet. Das heißt, wir sind seit fast 70 Jahren im Business. Die Geschichte und auch Herr Trabitsch selbst sind sehr interessant, er war ja auch politisch sehr engagiert. Er war Landtagsabgeordneter, Präsident der Wirtschaftskammer und hatte Anfang der 50er Jahre einen Delikatessenhandel. Das war die Zeit des Wirtschaftswunders, die Menschen hatten wieder mehr Geld und wollten sich auch etwas Gutes gönnen, was das Essen anbelangt. Er hat das ziemlich gut erkannt und hatte auch die gastronomische Ader dazu, denn seine Familie ist seit über 100 Jahren schon in der Gastronomie beschäftigt. Vier Brüder hatten diverse Lokalitäten in Wien, vis-à-vis vom Volkstheater zum Beispiel, und ein großes Restaurant in Schwechat. Sein anderer Bruder war Fleischhauer und Herr Karl Trabitsch hatte eben sein Delikatessenfachgeschäft - alles Trabitsch-Betriebe also.
Im Zuge seiner politischen Tätigkeit kam dann immer mehr der Bedarf an einem Catering, wobei man es früher Partyservice nannte. Daraus entstand dann das Catering Unternehmen, zuerst als Drei_-Mann-Betrieb und heute als Unternehmen mit mittlerweile knapp 100 MitarbeiterInnen und einer Vielzahl an KundInnen.
Das Unternehmen besteht aus drei Säulen. Der erste Teil ist der öffentliche Bereich, wo wir fast alle Ministerien bedienen, allen voran die Präsidentschaftskanzlei. Dementsprechend empfangen wir auch viele BotschafterInnen des Außenministeriums. Dann haben wir den privaten Bereich mit der normalen Industrie, sprich Firmen und Kammern. Die dritte Säule ist der komplett private Bereich, darunter fallen die Hochzeiten, im Schnitt machen wir um die 100 bis 120 im Jahr. Einer der Punkte, warum diese drei Säulen so wichtig sind, ist, dass es dadurch das ganze Jahr über eine komplette Auslastung des Betriebs gibt. Das heißt, wir haben die Sommermonate, in denen öffentlicher und Firmenbereich auf Urlaub sind und es keine anderen Festivitäten gibt, mit den Hochzeiten aufgefangen. Dadurch haben wir eine schöne Umsatzlinie, die sich über das ganze Jahr zieht, was uns vor allfälligen Störfaktoren ein bisschen sicherer macht.
Christina Neumeister Böck: Das klingt sehr gut. Das heißt ihr habt keine richtigen Saisonen, sondern seid ein Ganzjahresbetrieb.
Gerhard Hirsch: Ganz genau, wir haben nicht nur diese Hotspots, wie z.B. im Dezember rund um Weihnachten, dass kommt bei uns extra noch dazu. Somit ist der 12. Monat im Jahr ein herausragender Monat für uns. Manche konzentrieren sich nur auf die Hochzeiten und haben dann das Problem mit der Auslastung in der anderen Jahreshälfte. Das haben wir zum Glück nicht. Es war mir sehr wichtig, dass wir in diese Richtung gehen und dass wir sehr breit aufgestellt sind.
Christina Neumeister Böck: Bei so vielen MitarbeiterInnen ist das auch absolut wichtig.
Gerhard Hirsch: Mittlerweile ist das auch schon sehr notwendig.
Christina Neumeister Böck: Ich bin ein wenig auf eurer Website gesurft und bin über eure Deklaration, die ich großartig gefunden habe, drüber gestolpert. Und zwar habt ihr ein Trabitsch Catering Qualitätsmanifest, dass - ich hab’s heute schon geschmeckt - auch wirklich gut ist. Dort sagt ihr: „Wir lehnen Lebensmittel ab, die synthetisch produzierte Aromen enthalten. Wir lehnen chemische Zusätze und Geschmacksverstärker in Lebensmitteln ab. Wir vermeiden gentechnisch veränderte Organismen, wir unterstützen artgerechte Tierhaltung, wir vermeiden unnötige Wege und setzen uns aktiv für einen gewissenhaften Umgang mit den begrenzten Ressourcen unserer Welt ein.“ Ich glaube das ist zurzeit ein ganz wichtiger Aspekt. Es hat mich sofort angesprochen und macht mich gleich zu eurer Stammkundin, denn das ist etwas was mir persönlich und ich glaube vielen anderen auch ganz wichtig ist.
Gerhard Hirsch: Ich bin ganz deiner Meinung, auch mir ist das sehr wichtig. Nur wenn jemand diese Werte vertritt, können diese auch gelebt werden. Daher freut es uns umso mehr, dass wir vor kurzem das Österreichische Umweltzeichen verliehen bekommen haben. Meiner Meinung nach, muss man diese Philosophie selbst transportieren, sonst hat man keine Chance, diese Auszeichnung zu bekommen.
Christina Neumeister Böck: Das ist richtig, Authentizität spielt hier eine wichtige Rolle.
Gerhard Hirsch: Wir sind in der Firma darauf bedacht, alle mit ins Boot zu holen. Auf alle 100 Mitarbeiter kann man natürlich nicht genauer eingehen, aber zumindest auf die Abteilungsleiter und, was auch wichtig ist, auf die, die unsere Firma nach außen repräsentieren. Zu diesem Zweck veranstalten wir Meetings und aus einem Brainstorming bei einem dieser Meetings ist auch diese Sache entstanden. Wir haben uns die Fragen gestellt: Was ist wichtig? Wo wollen wir hin? So kam es dann zu unserer Deklaration und zu einem Qualitätsmanagement, dass bei jeder Lieferung ganz gewissenhaft kontrolliert wird, ob alle Regeln eingehalten wurden. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Produzenten, vor allem in Niederösterreich, weil wir ja ein niederösterreichischer Betrieb sind. Soweit es möglich ist, versuchen wir immer, dort einzukaufen.
Christina Neumeister Böck: Großartig, schön zu hören!
Gerhard Hirsch: Aber diesen Nahbereich, muss man schon ein bisschen differenzierter sehen. Ab einer gewissen Größe kann man sich nicht immer im Nahbereich versorgen. Es muss auch einmal über die Bundesländergrenzen hinweg gegangen werden. Wir versuchen natürlich trotzdem, alles nachvollziehbar zu gestalten. Bei den Inhaltsstoffen und Bestandteilen der Lebensmittel ist das auch relativ einfach, weil die Produzenten wirklich lückenlos aufzeigen, woher alles kommt. Wir werden jetzt aber noch einen Schritt weitergehen und wollen in Zukunft kurze Lieferdistanzen mit E-Autos zurücklegen. Dieses Vorhaben steckt seitens der Firmen aber noch in den Kinderschuhen, weil es noch keine E-LKWs gibt, die groß genug sind, und diese Kleintransporter, wegen dem obligatorischen Kühlaggregat, auch immer sehr viel Strom verbrauchen. Aber die Industrie ist da sehr flott, daher werden wir nächstes Jahr sicher zwei oder drei von diesen E-Autos haben.
Christina Neumeister Böck: Ja, und ich denke, darüber werden wir uns dann in unserem nächsten Interview unterhalten.
Gerhard Hirsch: Es würde mich sehr freuen.
Christina Neumeister Böck: Mich auch. Wir werden das auf jeden Fall mit Spannung verfolgen und dazwischen immer wieder wunderbares Essen in den Event Residenzen genießen. Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast.
Gerhard Hirsch: Ich sage danke, dass ich da sein durfte und freue mich auf das nächste Mal.
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